5 Tipps für Remote Arbeiten und Workation im Ausland
Durch die Pandemie ist das Arbeiten im Home Office zur Normalität geworden, sodass auch viele Arbeitnehmer dieses Konzept weiterhin beibehalten wollen. Remote Work ermöglicht es auch vom Ausland aus zu arbeiten, sofern der Arbeitgeber dem zustimmt. «Workation», die Kombination aus Arbeit und Urlaub, erfreut sich immer grösserer Beliebtheit und Akzeptanz. In meinem Sabbatical/Experiment-Jahr – wie ich es gerne nenne – habe ich selber Erfahrung mit Remote Work gesammelt. Ich habe an eigenen Projekten und als Freelancerin für andere Unternehmungen gearbeitet und bin nebenbei durch Spanien, Portugal und die Kanaren gereist. Welche Learnings ich während dieser Zeit gezogen habe und welche Tipps ich gerne weitergeben möchte, teile ich im folgenden Blogpost.
Eine gute Internetverbindung – das absolut wichtigste für Remote Work
Ist ja logisch denken sich jetzt viele, aber Achtung, so einfach ist das nicht. Gutes WIFI findet man nicht an jeder Ecke. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gar ganze Städtchen gibt, bei denen das Internet teilweise inexistent ist. Zu beachten sind sowohl die Download- wie auch Upload-Geschwindigkeit. Nicht jedes Airbnb, Café oder Hostel, welche mit «gutem WIFI» werben, können dem gerecht werden. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, empfehle ich den Besuch in einem Co-Working Space, von denen es mittlerweile immer mehr gibt. Dort ist gutes Internet garantiert, sofern nicht äussere Faktoren für einen Unterbruch sorgen. Auf meiner Reise habe ich zwei Co-Working Spaces besucht: Ich war in Tarifa im La Cocotera und in Fuerteventura im Surf Escape. Letzteres hat mir besonders gut gefallen. Die Preise in Spanien schwanken zwischen 8 – 12 Euros pro Tag. Wer länger bleiben will, kann sich einen Monatspass besorgen und hat so jederzeit Zugang. Für den Notfall ist es auch wichtig, mobile Daten zur Verfügung zu haben, damit ein Hotspot eingerichtet werden kann.
Produktive Orte suchen
Die Sonne scheint, die Wellen rauschen und du sitzt mit deinem Computer in der Hängematte. So wünscht es sich doch jeder aus der Ferne aus zu arbeiten. So idyllisch wie die Vorstellung auch sein mag, wer im Paradies arbeiten will, muss diszipliniert sein. Besonders schwierig wird es, wenn rundherum alle den Ferienmodus eingeschaltet haben und du aber dennoch auf deine Arbeitsstunden kommen musst. Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie schwierig es ist, in dieser Situation fokussiert und motiviert zu bleiben. Am besten funktioniert Remote Work oder Workation, wenn du dir gezielt Orte bzw. Unterkünfte suchst, bei denen du weisst, dass du dort gut und produktiv arbeiten kannst. Wie bereits erwähnt eignen sich dafür Co-Working Spaces ausgezeichnet. Eine andere Möglichkeit ist das Mieten einer ganzen Wohnung, z.B. über Airbnb, bei der du Ruhe hast. Bestenfalls reist jemand mit dir, der ebenfalls remote arbeitet, und mit dem du die Unterkunft teilen kannst. Oder du triffst neue Leute, um gemeinsam zu arbeiten. Wer alleine reist, findet auf Facebook diverse Gruppen «digitaler Nomaden», wo man sich informieren und Leute kennenlernen kann.
Mit offenen Karten spielen, Regeln und Termine einhalten
Du möchtest gerne einmal aus dem Ausland arbeiten, weisst aber nicht, ob dein Arbeitgeber das erlaubt? Ich rate dir, ihn dennoch zu fragen und es nicht einfach zu machen, wenn du keine Probleme haben möchtest. Ich habe ein paar Reisende kennengelernt, die ihren Arbeitgeber nicht informiert und Meetings zum Beispiel vom Flughafen aus gemacht haben. Spätestens bei der ersten Lautsprecherdurchsage flog alles auf. Wenn du plötzlich mit T-Shirt und mit Sonne im Gesicht vor der Kamera sitzt, obwohl bei dir zu Hause Winter herrscht, werden deine Arbeitskollegen 1 und 1 zusammenzählen können. Auch das mit der Zeitverschiebung kann einem einen Strich durch die Rechnung machen. Es passieren immer Dinge du nicht kontrollieren oder vorhersehen kannst, weswegen es besser ist, Remote Work von Anfang an mit dem Arbeitgeber zu besprechen und die Bedingungen dafür klarzustellen. Es ist immer noch ein Job und sollte mit entsprechender Professionalität durchgeführt werden. Hast du einmal bewiesen, dass du deine Arbeit auch aus dem Ausland zuverlässig erfüllst, so wirst du vermutlich auch zukünftig remote arbeiten dürfen. Ein klares Zeitmanagement und das Schaffen von Routinen helfen dir dabei, dich trotz Ablenkung auf die Arbeit zu konzentrieren und fokussiert zu bleiben. Wichtig ist aber auch, dir die Freizeit zu nehmen welche dir zusteht, um dich zu erholen, Spass zu haben und die neue Umgebung zu erkunden.
Bereite dich gut vor und investiere in gutes Equipment
Dein Arbeitgeber hat also deinem Wunsch eine Weile vom Ausland aus zu arbeiten zugestimmt? Dann geht es jetzt an die Vorbereitung. Recherchiere nach geeigneten Destinationen und Unterkünfte. Gibt es Co-Working Spaces? Was kann man in der Freizeit unternehmen? Wie komme ich von einem Ort zum anderen? Ich habe viel über Facebook-Gruppen recherchiert. Unter den Digitalen Nomaden gibt es viel Austausch und die gegenseitige Unterstützung ist gross. Insbesondere für Digital Nomad Hotspots, wie beispielsweise die kanarischen Inseln, gibt es einen regen Austausch über die sozialen Medien, regelmässige Treffen und Events. Sprich mit Leuten, welche bereits aus dem Ausland gearbeitet haben und bekomme so Tipps aus erster Hand. Sehr essenziell ist auch das Equipment, was du mit dir führst. Es lohnt sich, etwas Geld in die Hand zu nehmen und in gutes Material zu investieren. Einen leistungsstarken Computer ist die Grundvoraussetzung. Aber auch kleine Dinge oder Gadgets können einen grossen Unterschied machen und einem das Leben erleichtern. Ich habe beispielsweise ein Ladekabel dabei, dass schneller als die gewöhnlichen Ladegeräte lädt. Das ist sehr praktisch, da ich, wenn ich eine Steckdose in der Nähe habe, alles viel schneller laden kann und nicht unnötig Zeit verliere. Überlege dir auch, was du machst, falls dein Computer, dein Mobilephone oder andere wichtige Gerätschaften abhandenkommen oder kaputtgehen. Kommst du noch an alle wichtigen Daten? Könntest du trotzdem weiterarbeiten? Es ist sicher nicht schlecht, sich hier einen Plan B zurechtzulegen. Ich habe sämtliche wichtigen Dokumente auf einem File Hoster abgelegt, so dass ich im Notfall auch über andere Geräte auf meine Daten zugreifen kann.
Geniesse die Vorteile von Remote Work!
Hast du dein Zeitmanagement im Griff und hältst dich an die Regeln, welche du mit deinem Arbeitgeber ausgemacht hast, so bleibt nur noch eines: Geniesse die Vorteile und die Freiheit, welche Remote Work bietet! In einem neuen Ort gibt es viel zu entdecken und zu erleben. Gönne dir ein gutes Mittagsessen in einem einheimischen Lokal, gehe nach getaner Arbeit an den Strand und tauche in eine neue Kultur ein. Treffe neue Leute und tausche dich über alles aus, was dich bewegt und interessiert. Probiere neue Sachen aus. Du wirst staunen wie beflügelnd das sein kann und letzten Endens auch deine Motivation und Produktivität steigert (übrigens eine gute Argumentationsgrundlage, falls man seinen Arbeitgeber zu Remote Work überzeugen möchte). Was ich dir auch raten kann, ist vor oder nach der Remote-Work-Zeit Ferien anzuhängen, sodass du dich voll und ganz aufs Geniessen und Erleben konzentrieren kannst.